Agricola Familienspiel

Bild Lookout Spiele

Hinter diesem Titel steckt Uwe Rosenberg, der durch das Spiel Bohnanza bekannt geworden ist. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Uwe Rosenberg aus Ostfriesland kommt, dass er sich Ackerbau und Viehzucht irgendwie verpflichtet fühlt, denn Agricola bedeutet so viel wie Bauer.

Das erste Mal erschien Agricola 2008 und auf Anhieb erhielt er von der Jury Spiel des Jahres einen Preis.

Agricola war sehr komplex. Neben Ausbau der Wohnung musste man Ackerbau und Viehzucht betreiben, um nicht nur Punkte zu erwirtschaften, sondern man muss auch seine Familie ernähren. Ja und diese Familie bekommt sogar Nachwuchs. Diese Komplexität war 2008 neu.

Vor allem sind alle Regeln trotzdem stimmig und das Spiel als solches lässt einen darin versinken.

Das Spiel

Gegenüber dem ursprünglichen Spiel wurden die Regeln etwas abgespeckt. Wobei abgespeckt nicht so das passende Wort ist. Es wird nicht mehr mit Karten gespielt und das Spielfeld als solches ersetzt die damaligen Karten.

Für das Spiel benötigen Sie viel Platz.

Insgesamt können an dem Spiel bis zu fünf Spieler teilnehmen. Sie müssen Ihren Hof ausbauen und sich in Ackerbau und Viehzucht betätigen. Hierbei dürfen Sie den Ausbau und die Modernisierung Ihres Hauses nicht vernachlässigen, da sich dies sonst zum Schluss negativ auswirkt.

Auch sollte man am Anfang auch den Erweiterungsbau seines Hofes in Betracht ziehen, um so an Nachwuchs zu kommen. In 14 Spielrunden müssen Sie planen und agieren. Dabei stehen Ihnen zahlreiche Aktionen zur Verfügung. Von Anfang an müssen Sie aufpassen, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Aber bevor alles beginnt, muss der Spielplan entsprechend der Spielanleitung aufgebaut werden, denn die Aktionsfelder befinden sich jetzt alle auf dem Spielplan. Hier bekommt man Baustoffe, um sein Haus auszubauen, oder man kann hier Ackerfläche und sogar Tiere kaufen.

Vorausgesetzt, der Rundenstein ist an der jeweiligen Aktion vorbei gezogen. Hierzu werden die eigenen Spielfiguren auf die jeweiligen Aktionsfelder gesetzt. Besetzte Felder dürfen dabei nicht von anderen mit besetzt werden. Somit ist es gerade am Anfang ratsam, sein Haus auszubauen, so dass man den einen oder anderen Bewohner mehr hat, um so weitere Aktionsfelder zu besetzen.

Wurden alle Arbeiter gesetzt, werden die jeweiligen Aktionen ausgeführt. Haus ausgebaut, Wiese angelegt und vieles mehr. Natürlich sollte man auch in den ersten drei Runden sich um eine Feuerstelle bemühen, um Nahrungspunkte zu erwirtschaften, denn in der Erntezeit muss man für jeden Bewohner zwei Ernährungspunkte abgeben. Wenn nicht, bekommt man mittels Bettler Minuspunkte.

Hier kommen die sogenannten Jederzeit Aktionen in den Blickwinkel, denn bestimmte Objekte, wie Feuerstelle, Kochstelle, Windmühle usw. ermöglichen verschiedene Aktionen zur Nahrungsproduktion. Bei der Windmühle gibt man ein Getreide ab und erhält drei Nährwertpunkte.

Hierzu braucht man nie einen eigenen Bewohner einsetzen, sondern allein der Besitz dieser Objekte ermöglicht die Aktion. Dies lohnt sich gerade kurz vor der Erntezeit, ehe man wieder einen Bettler als Minuspunkte bekommt.

Dann gibt es noch viele andere Möglichkeiten, auf die man hier nicht eingehen braucht, denn dazu gibt es die Spielanleitung.

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Zwar ist diese umfangreich, aber der Autor hat viele Spielzüge extra grafisch noch einmal untersetzt, so dass man dies auch besser versteht, denn Bilder sagen ja bekanntermaßen mehr als Worte.

Fazit

Erst einmal gehört viel Mut dazu, ein Spiel, welches erfolgreich war und ist und bei den Fans beliebt ist, umzukrempeln, so dass ein familientaugliches Spiel dadurch entsteht.

Klar, man konnte auch als Gelegenheitsspieler das ursprüngliche Spiel spielen, aber jetzt ist es für viele schlüssiger. Dass die Aktionen durch das Spielfeld bestimmt werden, macht alles überschaubar und somit verlieren sich Anfänger nicht in den zahlreichen Möglichkeiten des ursprünglichen Spiels.

Das Spiel selber ist brillant und macht einfach nur Spaß. Vor allem die Optik des Spiels ist sehr anspruchsvoll und unterstützt das Spielthema. Rundherum ein gelungenes Spiel.

  • für 1-4 Spieler ab 8 Jahren (10 wäre besser)
  • Spieldauer: 45 Minuten
  • Autor: Uwe Rosenberg
  • Verlag Lookout Spiele
  • Vertrieb ASS
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.