Martin Wallace, der englische Spieleautor, der auch den Verlag „Warfrog Games“ gegründet hatte, aus dem dann später Treefrog Games wurde, ist für seine tiefgreifenden Spiele bekannt.
Aufbau- und Strategiespiele stehen dabei immer im Vordergrund. Dabei schafft er es immer wieder, Elemente wie Einkommen, Steuern und Zinsen in das Spiel zu integrieren und dies im Beziehung zu historischen Hintergründen zu setzen.
In dem vorliegenden Spiel ist dies wieder so. London ist ein Spiel, welches sich vordergründig an erfahrene Spieler richtet, denn Gelegenheitsspieler werden mit den zahlreichen Einflussmöglichkeiten, die im Spiel vorhanden sind, überfordert. Dabei ist London eigentlich ein Kartenspiel mit Spielbrett.
Jeder Spieler versucht, ein oder mehrere Stadtteile aufzubauen und wirtschaftlich nach vorne zu bringen. Dabei muss er immer wieder die Armut im Blick haben, denn diese bringen zum Schluss Minuspunkte.
Auf dem Spielfeld ist London mit seinen Bezirken abgebildet. Das Spiel wird entsprechend der komplexen Spielanleitung vorbereitet, so erhält jeder Spieler eine entsprechende Anzahl an Spielkarten. Ist ein Spieler am Zug, muss er erst einmal eine Karte ziehen.
Dann entscheidet der Spieler, ob er eine Karte ausspielt. Die Karte kann man vom verdeckten Stapel oder auch aus der offenen Auslage nehmen, wo die Karten, die unter anderem abgeworfen werden, offen abgelegt werden.
Spielt man eine Karte aus, wird diese offen vor sich ausgelegt. Eventuell müssen entsprechende Kosten oder gar eine Karte dafür in der offenen Auslage abgelegt werden. Der Spieler kann, wenn er die Voraussetzungen erfüllt, beliebig viele Karten auslegen. In der nächsten Runde können dann diese auch aktiviert werden, dies bedeutet, dass der Spieler die Stadt regiert.
Auf den Karten steht, was der Spieler dafür tun muss und was er dafür erhält. Dies können Siegpunkte oder auch Geld sein. Auf der Karte steht, welche Vorteile diese Karte im Spiel bringt.
Alle Texte auf den Karten sind in Englisch, aber in der Spielanleitung befindet sich eine extra Anleitung zu den Inhalten und Texten der Spielkarten.
Am Ende des Zuges werden dann die Armutspunkte an den Spieler verteilt. Diese Armutspunkte muss man immer im Auge haben, denn steigen diese rapide an, kann man diese zum Schluss nicht mehr abbauen.
Die Berechnung hängt von den Handkarten, den Gebäudekarten sowie den Stadtbezirken ab, die man kontrolliert. Hat man dies ein oder zwei Mal gemacht, ist dies kein Problem mehr.
Weiterhin kann der Spieler auch im Spiel jeweils einen oder mehrere Stadtteile kaufen, diese müssen aber frei sein. Anschließend werden diese mit dem eigenen Chip markiert. Ein Vorteil, man erhält auch danach eine entsprechende Anzahl an Spielkarten, die man vom verdeckten Stapel aufnimmt.
Besitzt man kein Geld mehr, kann man natürlich bei der Bank einen Kredit aufnehmen, muss aber zum Schluss für 10 Pfund 15 Pfund zurückzahlen. Wenn nicht, sind dies nachher Minuspunkte.
Ist der Kartenstapel aufgebraucht, kann jeder Spieler noch einmal einen Zug machen und das Spiel ist dann beendet. Wer die meisten Punkte erspielt hat, hat das Spiel gewonnen.
Fazit
London ist ein strategisches Spiel, welches zahlreiche Möglichkeiten bietet, um das Spiel zu gewinnen. Und London fordert den Spieler, denn auch wenn die Spielmechanismen eingehend sind, ist es nicht einfach, denn man benötigt einige Zeit, in den Spielfluss hineinzukommen.
Egal wie, man ist immer entsprechenden Zwängen unterlegen, denn man kann nicht nur auf „Kohle“ aus sein, denn so wächst die Armut, also muss man diese abbauen. Dafür muss man Stadtteile kaufen. Aber um an Geld zu kommen, muss man Gebäudekarte ausspielen.
Was von Nachteil ist, dass alle Spielkarten in Englisch sind und so muss man immer wieder auf die Spielbeschreibung schauen, das hindert den Spielfluss. Das kann auch nicht durch die zum Teil selbsterklärenden Abbildungen ausgeglichen werden.
- Genre: Strategie, Karten
- Verlag: Treefrog Games (Vertrieb Asmodee)
- Autor: Martin Wallace
- Spieleranzahl: 2 bis 4
- Alter: ab 13 Jahren
- Spieldauer: ca. 90 Min.