Das verlorene Buch von Montamar

Bild Coppenrath

Wer das Buch Tintenherz gelesen hat, weiß, dass es nichts Neues ist, literarische Figuren lebendig werden zu lassen. Jedoch geht die Geschichte von Mari Ronberg in eine ganz andere Richtung.

Montamar ist eine besondere Insel, eine Insel auf der Schriftsteller ihre Figuren buchstäblich zum Leben erwecken können. Die Schriftsteller können mit Hilfe eines ausgeklügelten technischen Systems ihre Romanhelden „figurisieren“ lassen.

Diese werden dann zu lebendigen Wesen, die der Autor dann studieren kann, um zu entscheiden, ob ihm seine Figur gut gelungen ist und er kann auch noch Änderungen an ihr vornehmen. Wenn eine Figur nicht gut gelungen ist, scheint sie einem fast durchsichtig. Um vor Missbrauch dieser Technik zu schützen, wird das Figurisieren von den Zensoren überwacht. Gefährliche Figuren mit mordlüsternen Eigenschaften werden auf einer isolierten Insel figuriesert.

Gemeinsam mit seiner Schwester Tullia und seinem Vater reist Nick nach Montamar. Seit Nick fünf Jahre alt gewesen war, träumt er davon, einmal dorthin zu reisen. Sein Vater – Wilhelm Münsterbach (im Buch auch oft nur WM genannt)– ist ein bekannter Schriftsteller und hat dort schon sehr viel Zeit verbracht. Auf Montamar schließt Nick Freundschaft mit dem gleichaltrigen Jungen Levin Veroque. Der ihn gleich zu Beginn vor zwei gefährlichen Figuren rettet.

Seit die Familie auf Montamar ist, verhält sich Nicks Vater noch merkwürdiger als sonst.

Nick fühlt sich von ihm oft ungerecht behandelt und vernachlässigt, da dieser meist nur arbeitet. Er trifft sich zum Beispiel heimlich mit dem Zensor Maximus und streift des Nachts heimlich durch die Gegend. Zudem geschehen auch sehr merkwürdige Dinge um Nick herum. Nick beobachtet eine bleiche Gestalt, die den Anschein macht, ihn und seine Familie zu beschatten.

Gemeinsam mit Levin und seiner Schwester Tullia versucht Nick nun das Rätsel zu lösen.

Das Buch ist in 46 Kapitel unterteilt. Jedes Kapitel beginnt mit einer Zeichnung von Neele Böckmann, die einen Gegenstand, eine Umgebung oder Figur aus dem Kapitel zeigt. Ein kleines Extra zum Buch ist ein Lesebändchen, das sich an dem Buch befindet.

Fazit

Nach einer kurzen Einleitung geht die Geschichte sofort los. Mari Ronberg hält sich nicht lange an Details auf, z. B. wie die Romanfiguren zum „Leben“ erweckt werden.

Die Welt und die Figuren sind gut erdacht und auch das „Figurisieren“ ist eine originelle Idee. Das Buch ist ein sehr spannender und wundervoll erzählter Jugendkrimi, der sich nicht nur an Kinder und Jugendliche richtet, sondern auch empfehlenswert für Erwachsene ist. (S. Rabe)

  • Buch: Das verlorene Buch von Montamar
  • Autor: Mari Ronberg
  • Genre: Roman/Jugendkrimi
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