Der Store liefert alles. Überallhin. Der Store ist Familie. Der Store schafft Arbeit und weiß, was wir zum Leben brauchen. Aber alles hat seinen Preis.
Paxton und Zinnia lernen sich bei Cloud kennen, dem weltgrößten Onlinestore. Paxton hat dort eine Anstellung als Security-Mann gefunden, nachdem sein Unternehmen ausgerechnet von Cloud zerstört wurde. Zinnia arbeitet in den Lagerhallen und sammelt Waren für den Versand ein.
Alles ist geregelt. Unterkunft, Essen und Arbeiten. Die Uhr, die sie ständig, außer nachts, tragen, sagt ihnen, was zu tun ist, wo sie hingehen müssen oder gar wann sie mal auf die Toilette dürfen.
Die Mitarbeiter tragen T-Shirts in unterschiedlichen Farben, so dass man anhand der Farbe feststellen kann, in welchem Bereich sie arbeiten. Die Uhr registriert auch, wie die Arbeitsleistung ist.
Darüber wird ein Rating erstellt, wo auch noch Fehltage durch Krankheiten einfließen. Rutscht man zu weit ab, gibt es Gehaltskürzungen und noch schlimmer, Entlassungen. Der Großkonzern Cloud hat durch seine Firmenpolitik viele kleinere Firmen in die Knie gezwungen.
Aber nicht nur in der Wirtschaft ist Cloud aktiv, nein, sie mischen sich regelrecht in die Politik ein, so dass Gesetze entstehen, die dem Unternehmen helfen. So erfolgt der Unterricht in den Schulen nur per Internet, so dass man tausende Lehrer dadurch einsparen konnte.
Für ihre Mitarbeiter bieten sie ein fast perfektes Leben. Durch die Uhr überwachen sie deren Gesundheit. Mitarbeiter müssen zur Vorsorgeuntersuchung gehen.
Dass das Unternehmen aber eine andere Idee dabei hat, ist erst einmal nicht offensichtlich. Schließlich verbirgt sich hinter dem fast perfekten Leben eine dunkle Seite.
Mit dem Ratingsystem ist der Machtmissbrauch vorprogrammiert. Kritik ist in dieser heilen Welt nicht gefragt. Gewerkschaften sind nicht erwünscht.
Nach außen hin wird aber nur gelobt, dazu hat das Unternehmen viel Geld in die „Eigenwerbung“ gesteckt. Schon allein bei den ersten fünfzehn Minuten ist einem klar, so ein Unternehmen kennt man auch aus unserer Zeit. Und bei diesem Konzern geben wir auch freiwillig viele Daten preis.
Viel zu viele. Nicht nur da, auch bei unserem Handy, wenn die App fragt, ob sie Zugriff auf dies und das haben kann, antworten die meisten mit ja. Die Frage ist nur, was sind wir bereit zu opfern?
Der Autor
Rob Hart hat als politischer Journalist, als Kommunikationsmanager für Politiker und im öffentlichen Dienst der Stadt New York gearbeitet. Er ist Autor einer Krimiserie und hat zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. »Der Store« ist sein erster großer Unterhaltungsroman.
Derzeit ist er Verleger von MysteriousPress unter dem Dach von The Mysterious Bookshop in Manhattan. Rob Hart lebt mit Frau und Tochter auf Staten Island. (Randomhouse)
Fazit
Der Store ist ein beängstigender Roman, da wir als Gesellschaft nicht mehr weit davon entfernt sind.
Schließlich handeln viele Unternehmen mit den Daten der Menschen und dadurch kann uns ein bekannter amerikanischer Konzern auch regelmäßig Mails mit Kaufvorschlägen schicken.
In dieser Geschichte wird ersichtlich, wie weit die Wirtschaft die Politik für sich zurechtbiegt, so dass die Wirtschaft einen Nutzen davon hat.
Der Store ist spannend von der ersten bis zur letzten Sekunde, man regelrecht in die Geschichte hineingesaugt wird, man ist gezwungen, sie durchzuhören, sonst hat man keine ruhige Minute mehr.
Ob durch die Geschichte sich die Menschen ändern oder die Wirtschaft menschlicher wird, kann man hier aber wirklich bezweifeln. Trotzdem sollten viele diese Geschichte hören oder lesen, um zu überlegen, wem sie ihre Daten anvertrauen können.
- Autor Rob Hart
- Verlag Randomhouse Audio