Vom Rekord des Games-Marktes 2019 konnten Spiele-Entwickler in Deutschland kaum profitieren: Der Marktanteil von Games-Produktionen aus Deutschland bleibt weiterhin bei unter 5 Prozent, wie der game – Verband der deutschen Games-Branche vor dem Start der gamescom bekannt gab.
So stieg der Umsatzanteil heimischer Games-Entwicklungen 2019 zwar von 4,3 Prozent auf 4,9 Prozent, bleibt damit jedoch weiter unter der 5-Prozent-Marke. Damit sind von 3,4 Milliarden Euro Umsatz mit Spiele-Entwicklungen gerade einmal 168 Millionen Euro bei heimischen Unternehmen zu verbuchen.
Die positive Nachricht: In zwei von drei beobachteten Teilmärkten konnte der Umsatzanteil deutscher Entwicklungen leicht gesteigert werden. So stieg der Anteil bei PC- und Konsolenspielen, die auf Datenträgern oder als Download verkauft wurden, von 1,1 auf 1,9 Prozent.
Entscheidend hat zu diesem Anstieg die Veröffentlichung einiger bekannter Titel beigetragen wie „Anno 1800“ von Ubisoft oder „Tropico 6“ von Kalypso Media. Bei Online- und Browser-Games stieg der Marktanteil von Entwicklungen aus Deutschland von 13 auf 17,6 Prozent am stärksten.
Dagegen ist der Anteil auf dem besonders wachstumsstarken Markt für Spiele-Apps von 3,2 auf 2,9 Prozent gesunken.
„Während der deutsche Games-Markt von Rekord zu Rekord klettert, stagniert der Marktanteil von Spielen aus Deutschland nach wie vor auf niedrigem Niveau.
Der leichte Anstieg im vergangenen Jahr lässt zwar hoffen, aber um die echte Trendwende zu schaffen, muss politisch für ein faires Wettbewerbsniveau gesorgt werden“, sagt game-Geschäftsführer Felix Falk.
„Die professionelle Umsetzung der finalen Förderrichtlinie ist jetzt entscheidend: Wenn diese zeitnah startet, die Fehler der Pilotphase korrigiert werden und die Abwicklung schnell, unbürokratisch und spezifisch auf Games-Unternehmen ausgerichtet abläuft, dann wird der Motor anspringen können.
Die Corona-Pandemie hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig Games sind. Es muss unser Anspruch sein, dass wir in Deutschland endlich auf Weltniveau mitspielen können und wir als Land der Dichter und Denker unsere Geschichten auch in Games erzählen.“
Deutscher Games-Markt wächst um 6 Prozent
Insgesamt ist der deutsche Games-Markt 2019 um 6 Prozent auf rund 6,2 Milliarden Euro gewachsen, wie der game bereits kommunizierte. Der Umsatz mit Spiele-Hardware, zu der Konsolen, Gaming-PCs und Zubehör gehört, ging im Jahresvergleich um 2 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zurück.
Dagegen konnte der Markt für Spiele-Software um 11 Prozent zulegen: Insgesamt wurden 2019 rund 3,9 Milliarden Euro mit Computer- und Videospielen sowie den Gebühren für entsprechende Online-Dienste ausgegeben.
game veröffentlicht Jahresreport der deutschen Games-Branche 2020
Zum Start der gamescom hat der game seinen Jahresreport 2020 veröffentlicht. Auf über 60 Seiten werden die wichtigsten Entwicklungen dargestellt – vom deutschen Games-Markt über die aktuelle Situation und die Herausforderungen der Games-Unternehmen in Deutschland bis hin zur Diversity-Kampagne „Hier spielt Vielfalt“.
Der Jahresreport kann kostenfrei unter jahresreport.game.de heruntergeladen werden.
Informationen zu den Marktdaten
Die verwendeten Daten basieren auf Erhebungen des GfK Consumer Panels, der GfK Entertainment und von App Annie. Die GfK verwendet Erhebungsmethoden zur Erfassung der Daten des deutschen Marktes für digitale Spiele, die weltweit und qualitativ einmalig sind.
Hierzu gehören unter anderem eine für die gesamte deutsche Bevölkerung repräsentative laufende Befragung von 25.000 Konsumenten zu ihren Einkaufs- und Nutzungsgewohnheiten bei digitalen Spielen sowie ein Handelspanel.
Die Datenerhebungsmethoden erlauben einen einmaligen Einblick in den deutschen Markt für Computer- und Videospiele.
game – Verband der deutschen Games-Branche
Ist der Verband der deutschen Games-Branche. Die Mitglieder sind Entwickler, Publisher und viele weitere Akteure der Games-Branche wie Esport-Veranstalter, Bildungseinrichtungen und Dienstleister.
Game ist Mitveranstalter der gamescom. Die Mission ist, Deutschland zum besten Games-Standort zu machen.
Die gamescom