Anno 1800 – Test für die Xbox S

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Jahrelang waren die Konsolenspieler abgehängt, denn Anno konnte man nur am PC spielen. Und Anno zählt nicht umsonst zu den besten Simulationen, mit Tiefgang. Weiterhin hat Anno zahlreiche andere Spiele dieses Genre beeinflusst, wie kein anderer Titel.

Stechen Sie in See, überqueren Sie die sieben Weltmeere und erforschen Sie fremde Kontinente und andere Kulturen.

Beweisen Sie dabei strategisches Können, kaufmännisches Talent und diplomatisches Geschick. Erleben Sie, wie Ihre Bevölkerung Ihnen im Wohlstand zujubelt, doch enttäuschen Sie sie nicht!

Die Spielreihe Anno zählt zu den erfolgreichsten Computerspielen im deutschsprachigen Raum.

Ein Blick zurück
Die Anno Spiele sind reine Strategiespiele, in denen der Schwerpunkt auf der Errichtung eines ausgeklügelten Wirtschaftssystems liegt. Mittlerweile sind bereits mehrere Titel in der Reihe erschienen und bereits seit vielen Jahren, als Anno1602 erschienen ist, bin ich im wahrsten Sinne des Wortes vor dem Computer versumpft.

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Eigentlich spielten Tag und Nacht dabei keine Rolle, man war von dem Tiefgang des Spieles fasziniert. Und dies ging ungefähr 5 Millionen anderen Spielern genauso.

Im Gegensatz zur Age-of-Empires-Serie stand hierbei nie der kriegerische Aspekt im Vordergrund, sondern das Gleichgewicht in puncto Wirtschaft war entscheidend, ob man verliert oder gewinnt. Angriffe und Eroberungen, wenn überhaupt, waren erst im letzten Drittel des Spiels entscheidend, wenn man besondere Rohstoffe benötigte, um so die Insel in den eigenen Besitz zu nehmen.

Aber man konnte auch mit den Spielern handeln. Das Gute daran, man konnte und kann jetzt auch noch, den Handelsschiffen die entsprechenden Anweisungen geben, was sie ein- und abzuladen haben, so dass man sich zielgerichtet um den Aufbau der Wirtschaft kümmern konnte.

Denn je weiter sich das Volk entwickelt, umso höher sind die Ansprüche, so war es immer und ändert sich nicht.

Anno ist ein Strategiespiel, wo kriegerische Auseinandersetzungen nie die Rolle gespielt haben. Dabei war das wirtschaftliche Gleichgewicht, was man erreichen musste, ausschlaggebend für Sieg oder Niederlage.

Leinen los, Segel setzen und das neue Land entdecken – ANNO 1800
Ich würde sogar meinen, nach „Anno 2205“ ist dieses der beste Anno Teil überhaupt.

Die Kampagne hat mich tatsächlich überrascht. Wir beginnen als Fischer, um uns die Überfahrt leisten zu können zur „Alten Welt“. Hier ist gerade unser wohlhabender Vater verstorben.

Dummerweise haben wir von diesem Reichtum nichts, da Onkel Edward das gesamte Geld für sich behalten möchte und uns lediglich die Kosten der Beerdigung aufhalsen will.

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Also fangen wir hier mit einer kleinen Insel an, unser Imperium wieder aufzubauen …

An dieser Stelle beginnt Anno wie jeder andere Teil. (Holzfäller, Sägewerk, Hütten, Markt …) Durch diese bewerte Spielemechanik kommt der geübte Anno Spieler sofort in das Spiel hinein und braucht hier keine großen Änderungen befürchten.

Die Aufgaben sind klar strukturiert und es sieht so aus, als ob einen nichts überraschen könnte. Das Spiel nimmt einen gut bei der Hand und eine Menge der baubaren Objekte wachsen mit jeder Minute.

Je nach Spiellevel kann man die einzelnen Gebäude kostenlos oder kostenpflichtig versetzen.

Da die Gründerstadt von Anfang bis Ende bleibt, ist dieses Versetzen auch durchaus notwendig. Denn viel zu schnell merkt man, dass die Insel doch nicht unendlich ist und der Platz schnell zu wenig wird.

Mir gefällt an dieser Stelle die freie Gestaltung der Landwirtschaft sehr gut. Alle Flächen können so bis zum letzten ausgenutzt werden.

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Die Grafik ist wunderschön anzusehen und mit einem aktuellen System konnte ich keinerlei Ruckler verzeichnen.
Nachdem ich meinte „nun ja da kommt wohl nix mehr“ kamen plötzlich neue Spielwelten hinzu. Diese bestechen durch neue Möglichkeiten und geänderte Waren.

So gibt es in der neuen Welt Bananen und Ponchos, welche es in der alten Welt natürlich nicht gab. Ganz zu schweigen von den kriegerischen Auseinandersetzungen, von welchen man die ersten Kapitel komplett verschont bleibt.

Das Wechseln in den Welten verläuft dieses Mal ohne jegliche Ladezeit, was einen großen Speicher im Rechner voraussetzt.

Die Kampagne scheint dabei schlüssig, auch wenn sie zwischendurch ein wenig zu stark am Skriptbook hängt und zunächst wenige Überraschungen bietet.

Schön finde ich, dass hier und da auch mal eine Entscheidungsfreiheit gelassen wird, welche sich direkt auf unser Tun auswirkt.

Die Kampagne allein reicht, um einige Tage vor dem Rechner zu verbringen. Zum Schluss freut man sich, dass alles glatt läuft, muss jedoch aufpassen, dass dieses Spiel enorm viel Zeit in Anspruch nimmt.

Fazit

Anno schlägt Anno, so oder so ähnlich könnte das Motto lauten, denn die Macher haben sich mal wieder selbst übertroffen.
Durch die lange Spielzeit, den Abwechslungsreichtum und das ausgereifte Wirtschaftssystem ist das Spiel jeden Cent wert.

Indem man mit der Konsole vor dem Bildschirm spielen kann, haben natürlich die Eltern auch etwas vom Spiel. Sie sehen nicht nur, was die Kinder spielen, sondern man kann sich über Geschichte austauschen.

Oder mittels Kameraführung durch seine Stadt spazieren. Die Umsetzung auf der Konsole ist gelungen. Die Navigation wurde brillant gelöst. Sie ist nicht schwerfällig, sondern optimal ausgelegt. Und natürlich ist die Grafik ein Genuss.

  • Vertrieb/ Entwicklung Ubisoft
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.