Hüterin Midgards

Bild Verlag

Dies ist der Beginn einer neuen Fantasy-Saga, die, das kann man jetzt schon sagen, das Beste ist, was in diesem Jahr erschienen ist. Svenya ist ein junges Mädchen, welches auf den Straßen von Dresden lebt.

Aus dem Mädchenheim ist sie geflüchtet, da der Heimleiter ständig die Mädchen für seine Liebespiele benutzt hat.

Durch diverse Jobs, so unter anderem in einer heruntergekommenen Kneipe, hält sie sich über Wasser. Sie hat gelernt, auf den Straßen von Dresden zu überleben.

Am Abend ihres 17. Geburtstags wollte sie es ich mal gut gehen lassen. In einem Hotel schlafen und endlich mal duschen, aber es sollte alles anders kommen.

Denn an dem Abend gerät ihr Leben aus den Fugen. An jenem Abend wird sie von einer Wolfsgestalt durch Dresden gejagt.

Aber noch eigenartiger, drei andere seltsame Gestalten versuchen, sie zu retten und zum guten Schluss wird sie in eine fremde Welt entführt. Genau unter dem Schloss Dresdens liegt die Bastion der Lichtelben, welche dort den Eingang zur Menschenwelt vor den Dunkelelben beschützen.

Hier erfährt sie, dass sie die Auserwählte, die Hüterin Midgards ist. Bevor sie aber ihre neue Aufgabe wahrnehmen kann, muss sie eine Ausbildung absolvieren, die im Anschluss mit einem Test endet.

Der Autor Ivo Pala wurde durch sein Erstlings-Werk „Die Lazarus-Formel“ bekannt. Die jetzige Geschichte erhielt bereits eine Auszeichnung. Der Autor schafft es, einen Spannungsbogen aufzubauen. Dabei ist die Geschichte als solche nicht vorhersehbar.

Und somit erlebt der Hörer die Geschichte, die aus einem Mix von Freude, Angst, Anspannung, Enttäuschung, Erleichterung, Hass und Liebe besteht. Die durchaus düstere Geschichte wird aber immer wieder durch Humor aufgelockert.

Aber dieser Mix trifft genau den Nerv der Hörer bzw. auch der Leser, denn die Heldin der Geschichte ist Jemand, mit der man sich verbunden fühlt. Svenya ist eigentlich eine Antiheldin, die am Anfang der Geschichte überhaupt nicht weiß, was sie will.

In der Elbenwelt lernt sie das erste Mal, wie wichtig Freundschaften und Vertrauen sind. Sie fühlt sich in ihrem Leben das erste Mal geborgen. Und durch einen Zauber sieht sie auch ihre wahre Gestalt. Nur nach ihrer Herkunft darf sie nie fragen, sonst würde ein Fluch aktiviert, der sie töten würde. Je länger sie in dieser Welt lebt, umso sympathischer wird Svenya dem Hörer.

Aber auch die anderen Charaktere, wie Yrr, Raik und Lau’Ley üben ihren Reize aus.

Hüterin Midgards ist ein gelungenes Werk, spannend und unterhaltsam, von der ersten bis letzten Minute.

„Es ist ein Märchen – ein wildes, raues Märchen … und wie alle Märchen auch philosophisch. Svenyas Geschichte erzählt im Kern von der Suche nach einem Zuhause und nach Freiheit – ebenfalls auf mehreren Ebenen, denn Svenya ist nicht die Einzige, die sich nach einem Zuhause und nach Freiheit sehnt und nach einem Platz in der Welt.

Das haben tatsächlich alle Hauptfiguren gemein – die Helden wie die Schurken. Daraus erwachsen die Konflikte des Abenteuers, die Herausforderungen, denen Svenya sich stellen muss. So, wie ihren eigenen Ängsten … und dem Geheimnis um ihre Herkunft.

Ein faszinierender Gedanke: Direkt unter dem Zwinger und der Semper-Oper liegt eine gewaltige Höhlenwelt … bewohnt von unsterblichen Geschöpfen, die dem Fluss darüber seinen Namen gegeben haben: Elbe. Sie leben dort im Exil, nachdem sie vor zweitausend Jahren in ihrer ursprünglichen Heimat Alfheim – wie Midgard eine der Neun Welten der nordischen Mythologie – einen gewaltigen Krieg gegen die Dunkelelben verloren haben.

Zugleich bewachen sie dort unten das letzte Tor zwischen Midgard und Alfheim, um die Dunkelelben und ihre monsterhaften Kreaturen daran zu hindern, die Welt der Menschen zu überfallen und ihre Bewohner zu versklaven …“

Das Ganze lebt durch die hervorragende Stimme von Torsten Michaelis auf und lässt einen in die Welt der Elben richtig eintauchen.

Torsten Michaelis spielt Theater, arbeitet als Synchronsprecher und -regisseur (u. a. Synchronregie bei CSI Miami) und dreht Fernseh- und Kinofilme (u. a. 2004 NVA oder als Vorgesetzter von Maria Furtwängler im Tatort aus Hannover). Bekannt wurde Michaelis vor allem als die deutsche Stimme von Wesley Snipes, Benicio del Toro, Julian McMahon oder Chris Tucker.

Durch sein Spektrum an verschiedenen Klangfarben wird er für die unterschiedlichsten Synchronrollen eingesetzt – seit seinem 7. Lebensjahr leiht er Film- und Fernsehfiguren seine Stimme, u. a. in Das fünfte Element , Der Herr der Ringe , Leaving Las Vegas , Charmed, Jackie Brown , Armee der Finsternis , Star Trek, The Crow , Nip Tuck und natürlich Blade.

Nebenbei ist Torsten Michaelis erfolgreich als Hörbuch-Interpret tätig. 2007 wurde er für seine Leistungen beim Hörbuch-Projekt Tripods mehrmals mit dem Hörspiel-Award in Gold ausgezeichnet.

  • Verlag: Bibliographisches Institut, Mannheim
  • Alter: 14 – 17 Jahre
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.