„Das Tal der Loire im 15. Jahrhundert. Als einflussreiche Landesherren setzen die 1-4 Spieler alles daran, ihre Fürstentümer durch cleveres Ausspielen ihrer Spielkarten zu Wohlstand und Ansehen zu führen!
Dabei geben ihnen „Würfel“ auf den Karten die Aktionsmöglichkeiten vor, doch die Entscheidungen treffen letztendlich die Spieler.
Ob Warenhandel oder Viehwirtschaft, ob Städtebau oder Wissensfortschritt, viele verschiedene Wege führen zum Erfolg! Mit interessanter Variante für nur einen Spieler!“ (Spielanleitung)
Dieses komplexe Spiel gab es erst als Brettspiel und nun hat es Stefan Feld als Kartenspiel umgewandelt, ohne dass dies dabei irgendwie ein billiger Abklatsch wäre, sondern als solches ein eigenes Spiel wird. Das Einzige, was man dafür benötigt, ist viel Platz auf dem Tisch, um all die verschiedenen Kartentypen auszulegen.
Dadurch entsteht eine eigene Welt. Die einzelnen Kartentypen werden – wie in der doch relativ komplexen Spielanleitung beschrieben – einzeln gemischt und – so wie vorgegeben – werden diese abgelegt.
Zu den einzelnen Kartentypen gehören Arbeiter, Waren, Tierkarten oder gar Silber. So entsteht dadurch für jeden Spieler sein eigenes Fürstentum. Unter dem Lager, welches jeder Spieler erhält, werden die Anfangskarten wie Arbeiter, Ware und Tier gelegt.
Statt Würfel gibt es für jeden Spieler die Aktionskarten, von denen man am Anfang zwei Karten zieht und man sieht sich diese dann natürlich auch an. Wenn man am Zuge ist, gibt es verschiedene Aktionsmöglichkeiten, wie Karte ziehen und diese dann unter den Projekten abzulegen.
Das Spiel verläuft über fünf Durchgänge. Jeder Durchgang wiederum besteht aus sechs Runden, die alle auf dieselbe Weise ablaufen.
Das alles ist sehr komplex, daher ist es empfehlenswert, sich entsprechende „Erklärvideos“ im Netz anzusehen.
Darauf kann natürlich verzichtet werden, wenn man doch eine entsprechende Spielaffinität besitzt.
Die Aktionen sind
- Aktionsmöglichkeit 1: „Eine Karte aus der Auslage nehmen“
- Aktionsmöglichkeit 2: „Ein Projekt im eigenen Fürstentum platzieren
- Aktionsmöglichkeit 3: „Warenverkauf“
- Aktionsmöglichkeit 4: „Arbeiter auf 2 aufstocken“
- Aktionsmöglichkeit 5: „Silber nehmen“
- Aktionsmöglichkeit 6: „Arbeiter/Silber in Siegpunkte umwandeln“
Durch diese Vielfalt an Möglichkeiten merkt man, dass dieses Spiel in die Tiefe geht und jeder Taktikfreund hier gut bedient wird.
Ziel des Spiels besteht darin, die meisten Punkte zu erwirtschaften und dabei soll man versuchen, bestimmte Aktionen als erster auszuführen, aber auch nicht zu zeitig die Katze aus dem Sack lassen, um durch Bluffen die anderen Spieler zu verunsichern.
Fazit
Das Spiel hat so manchem Spieler Erstaunen entlockt, da man nur die wenigen ca. 120 Karten sieht, aber schon nach der dritten Runde ist der Tisch voll und durch die einzelnen Auslagen spielt es sich dann eigentlich wie ein Brettspiel, was sehr erstaunlich ist.
Vor allem ist der Titel sehr anspruchsvoll und man benötigt eine oder gar zwei Runden in Ruhe, um das Spielsystem und die Tiefe des Spieles zu erfassen. Wenn man dagegen den Preis sieht von unter 15,00 Euro, ist man nur erstaunt, denn in dem Kartenspiel „Die Burgen von Burgund“ steckt allerhand, was überzeugt.
Wer sich Zeit nimmt und sich mit diesem Spiel beschäftigt, wird dagegen belohnt mit einem wunderbaren Spielabend.
- Spieler: 1 – 4 Personen
- Alter: ab 12 Jahren (ehr 14 Jahre)
- Autor: Stefan Feld
- Verlag: Alea