„Schneller als der Tod“ von Josh Bazell, gelesen von Christoph Maria Herbst.
Ironie und Witz können, wohl dosiert und raffiniert eingesetzt, ein echter Erfolgsgarant für Roman, TV und Bühne darstellen.
Die Betonung liegt hierbei auf dem Konjunktiv, denn es gibt wohl nur wenige, die wissen, wie man beides gekonnt einsetzt.
Es ist ja nicht nur so, dass hier das Können des Autoren der entscheidende Punkt ist, sondern auch das Publikum ist ein wesentlicher Faktor.
Ironie will und muss verstanden werden, um wirklich zünden zu können.
Josh Bazell geht mit seiner Mischung aus Witz, Charme und Ironie ein hohes Risiko ein, doch der Einsatz hat sich gelohnt…
Inhalt
Was macht ein Auftragskiller in einem Krankenhaus? Richtig, er sorgt für das Wohlergehen seiner Patienten. Pietro Brnwa alias Dr. Peter Brown war ein exzellenter Mafiamitarbeiter, bis er sich entschlossen hat, einer anderweitigen Betätigung nachzugehen. Sein Ausstieg hätte so einfach sein können, bis ein alter Bekannter aufkreuzt – was dann folgt ist abgedreht, genial und hochgradig witzig…
Kritik
Allein die bizarre Story hätte eine Auszeichnung verdient. Die Geschichte ist derart abgedreht und witzig, dass wir uns auch ohne Christoph Maria Herbsts Interpretation köstlich amüsiert hätten.
Doch die Ironie und Sarkasmus sowie der charmante Witz (gerne auch zwischen den Zeilen) aber auch der gebotene Tiefgang bieten dem Hörer ein stimmiges wie brillantes Gesamtergebnis, dass es hier nicht viel zu sagen gibt außer: Großartig!
Zu diesem ohnehin genialen Handlungsverlauf kommt noch ein hervorragenderes erzählerisches Talent und der in Perfektion zelebrierte bitterböse, düstere Humor.
Die Ankündigung auf dem Cover, dass die Interpretation des Sprechers Christoph Maria Herbst arg an Dr. House und Quentin Terentino erinnern würde, ist keineswegs übertrieben.
Nur ist es nicht nur der Sprecher, sondern vor allem auch die Brillanz des Autors selbst, die dieses Resultat zustande gebracht hat. Zwar trägt der Comedian, seines Zeichens auch bekannt aus „Lady Kracher“ und der Kultserie „Stromberg“, enorm zu diesem überaus positiven Ergebnis bei, dennoch ist es vor allem dem Autor selbst zu verdanken, dass wir zu einem derart positiven Resümee gelangen konnten: Das Hörbuch ist hervorragend!
Fazit
Wer sich „Dr. Psycho“, „Dr. House“ oder „Stromberg“ Gefallen findet, wird auch dieses Hörbuch lieben. Wer sich jedoch mit dieser Art Humor nicht anfreunden kann, sollte lieber die Finger davon lassen.
Aus unserer Sicht ist „Schneller als der Tod“ ein wahrer Hörgenuss, mit einem Preis von knapp 10€ ein günstiger noch dazu.
Geeignet ist das Hörbuch ab einem Alter von ca. 15-16 Jahren, für Jüngere könnte der bitterböse Humor etwas zu voraussetzungsreich sein.
Erschienen ist das Hörbuch bei „der Hörverlag“.