Angesagt – Joachim Tewes

Bild und Bildrechte Joachim Tewes

Sehr geehrter Herr Joachim Tewes,
vor 20 Jahren kam das nachhaltige Bastelspielzeug PlayMais auf den deutschen Markt. Sie sind seit etwa einem Jahr Geschäftsführer der Loick Trade GmbH, die PlayMais in mehr als 35 Länder vertreibt.

Die Redaktion: Was hat sich seit den Anfängen geändert? Wie haben sich das Produkt und die Marke entwickelt?

Joachim Tewes: Von der Idee zur Umsetzung unseres nachhaltigen Bastelspielzeugs PlayMais verging nicht viel Zeit. Das erste Produkt war PlayMais CLASSIC LARGE, das wir bis heute in unserem Sortiment führen.

Die ersten Jahre haben wir in Dorsten auf dem über 400 Jahre alten Bauernhof des PlayMais Erfinders Hubert Loick produziert. Die große Nachfrage führte dazu, dass die Produktion in ein größeres Werk ausgelagert werden musste. Seitdem stellen wir PlayMais in Teterow her.

Seit 20 Jahren entwickeln wir die Marke und die Spielidee stetig weiter. Unser Produktsortiment haben wir weiter ausgebaut und die Verpackungen überarbeitet. Dabei orientieren wir uns immer an den Wünschen unserer Kunden und pädagogisch-didaktischen Ansätzen.

Das Einzigartige an dem Naturprodukt PlayMais ist die Geschichte dahinter: Durch die Nähe zur Landwirtschaft ist es möglich, ein kreatives Bastelmaterial zu produzieren, das über den gesamten Produktlebenszyklus nachhaltig ist.

Schon beim Anbau der Rohstoffe legen wir großen Wert auf Biodiversität. Die Produktion erfolgt mit Energie aus firmeneigenen Biogasanlagen. Die Entsorgung der Spielware erfolgt über Biogasanlagen, die Biotonne oder den Kompost – damit hinterlässt PlayMais einen positiven CO2 Footprint. Darauf sind wir besonders stolz, weil wir Nachhaltigkeit leben!

Die Redaktion: Auf welche Produkte kann sich der Kunde in den nächsten Monaten aus dem Hause PlayMais freuen? Und was sind Ihre persönlichen Favoriten?

Joachim Tewes: Wir sind gerade in der Auslieferung unserer neuen Produkt-Reihe – PlayMais HOME. Kleine und große Bastelfans können sich darauf freuen, ihre eigenen vier Wände umzugestalten. Tierköpfe wie Löwe, Zebra oder Einhorn aus robusten Papierfasern werden mit PlayMais-MOSAIC beklebt und sorgen so für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.

Mein persönlicher Favorit ist auf jeden Fall der Löwenkopf aus der HOME-Serie. Er strahlt so viel Energie und Durchsetzungsvermögen aus. Ich habe ihn selbst schon gebastelt und in meinem privaten Arbeitszimmer aufgehängt- dort motiviert er mich jeden Tag aufs Neue!

Für die ersten Bastelversuche der besonders Kleinen gibt’s My1st PlayMais, mit dem Kinder ab drei Jahren putzige Waldtiere nachbasteln können.

Bildrechte PlayMais: „PlayMais Home“

Die Redaktion: Wie lange dauert die Entwicklung eines Play Mais-Produktes – von der Idee bis zur Marktreife?

Joachim Tewes: Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da manche Ideen schneller umsetzbar sind, als andere. Allerdings rechnen wir mit einer Entwicklungszeit von einem Jahr. Wir prüfen unsere Neuheiten sehr genau, lassen sie durch verschiedene Institutionen, wie z.B. den TÜV zertifizieren, damit nur erstklassige und hochwertige Produkte in den Händen unserer Kunden landen.

Dadurch erreichen wir eine hervorragende Kundenbindung und exzellente Kundenzufriedenheit, die uns erst kürzlich der unabhängige Deutschland Test von Fokus Money bescheinigt hat.

Die Redaktion: Inwieweit fließen die Ideen von Kindern bei der Entwicklung von neuen Produkten bei Ihnen mit ein?

Joachim Tewes: Wir arbeiten eng mit Kindergärten und Schulen zusammen, durch deren Feedback wir neue Ideen entwickeln. Zusätzlich erreichen uns Nachrichten per E-Mail oder über Social Media. Wir freuen uns über jede Kritik oder Anregung, nehmen sie sehr ernst und versuchen sie umzusetzen.

Unsere Kunden, vor allem Kinder, sind dabei unsere wichtigsten Impulsgeber! Kinder sind am dichtesten an unseren Produkten dran und bestimmen gleichzeitig zukünftige Trends.

Die Redaktion: Wo sehen Sie die Spielwarenbranche im Jahr 2030?

Joachim Tewes: Die Spielwarenbranche befindet sich in einem enormen Wandel, der alle Beteiligten vor große Herausforderungen stellt. Diese Herausforderung sollte als Chance begriffen werden, mit der wir wachsen können.

Der sich weiter verstärkende Trend zum Homeoffice hat natürlich Auswirkungen auf den Kauf und die Nutzung von Spielzeug. Bei Eltern, die mehr zu Hause sind, verwischen die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben stärker. Dies sollte die Branche als Chance sehen, denn Spielzeug, mit denen sich Kinder sinnvoll beschäftigen, wird unweigerlich mehr genutzt werden.

Eltern legen außerdem großen Wert auf Nachhaltigkeit. Hier liegen wir mit PlayMais am Puls der Zeit. Dieser Branchentrend ist für uns seit 20 Jahren gelebte Unternehmensphilosophie. Bei einigen Spielwarenherstellern allerdings wird ein Umdenken gefordert sein, das nach Alternativen verlangt.

Natürlich gibt es auch Dinge, die so bleiben wie sie sind. Dazu zählt sicher die Kaufdynamik: Eltern und Kinder entscheiden, was sie wo kaufen wollen, wenn auch mit Hilfe künstlicher Intelligenz. Spielzeug soll auch in Zukunft den Nutzen haben, Spaß zu machen und gleichzeitig, eigene Kompetenzen zu fördern.

Bildrechte PlayMais “My 1st PlayMais”

Die Redaktion: Wir sind ein Kinderspielmagazin und versuchen Erwachsene dazu zu bewegen, mit ihren Kindern zu spielen, weil dies für die kindliche Entwicklung wichtig ist. Was wurde bei Ihnen zu Hause gespielt?

Joachim Tewes: Ich habe als Kind sehr viel gespielt – ob freies Spiel oder Gesellschaftsspiele. Am häufigsten habe ich mit meinen Eltern und meiner Schwester Karten und MEMORY gespielt und wir haben viel gebastelt.

Spielen ist für die kindliche Entwicklung enorm wichtig. Das Spielen dient zum Erwerb von Fähigkeiten, die im späteren Leben benötigt werden. Dies gilt nicht nur für kognitive und motorische Fähigkeiten, sondern auch für Emotionale.

Die Redaktion: Welches Spiel spielen Sie am liebsten? Und was schätzen Sie am gemeinsamen Spiel?

Joachim Tewes: Die Festlegung auf ein Lieblingsspiel fällt mir wirklich nicht leicht, weil ich seit jeher ein begeisterter Gesellschaftsspieler bin. Ich präferiere Strategie- und Kartenspiele. Besonders gerne mag ich Skat, da man strategisch und vorausschauend denken muss, um zu gewinnen. Dabei hat man zusammen mit Freunden und Familie jede Menge Spaß und Geselligkeit.

Die Redaktion: Was würden Sie heute Ihrem Jüngeren Selbst empfehlen?

Joachim Tewes: Empfehlungen an Jüngere weiterzugeben, ist aus meiner Sicht schwierig und wenig zielführend. Denn schließlich sind wir alle so wie wir sind, ein Produkt aus unseren eigenen Erfahrungen.

Deswegen würde ich meinem jüngeren Selbst empfehlen, selbstbewusst ins Leben zu starten und Erfahrungen zu sammeln. Daran wachsen wir und entwickeln uns ständig weiter. Dabei sollten wir natürlich in allen Bereichen unseres Lebens versuchen, unser Bestes zu geben und nie aufhören, unsere Grenzen zu erweitern.

Problemlöser in unserer heutigen Welt sollten eigenständig Denkende sein – Eigenständigkeit im Denken erlangt man nur durch eigene Erfahrungen und eigene Entwicklung.

Bild und Bildrechte Joachim Tewes

Die Redaktion: Was planen Sie in der Zukunft?

Joachim Tewes: Mit allem, was wir tun, werden wir unserer Unternehmensphilosophie treu bleiben. Wir werden weiterhin innovative und kreative Spielideen schaffen, die bei Eltern ein gutes Gewissen für die Umwelt hinterlassen.

PlayMais soll auch in Zukunft Spaß machen und nebenbei kognitive Fähigkeiten schulen. Denn kreative Kinder lernen das Handwerkszeug für das spätere Leben im Spiel.

Wie funktioniert PlayMais?

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.