TikTok: Risiken erkennen

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Von niedlichen Tiervideos, Beauty-Tutorials und sportlichen Aktionen über Comedy- und Wissensclips bis hin zur Tagesschau – bei TikTok scheint der thematische Video-Potpourri unerschöpflich und der Erfolg der Social-Media-Plattform ungebrochen. 2014 startete das Angebot unter dem Namen Musical.ly und setzte vor allem auf kurze Videoclips mit Lippen- und Tanzsynchronisation.

Inzwischen gibt es über 800 Millionen junge Nutzer*innen weltweit, in Deutschland sind es knapp sechs Millionen. Offiziell erst ab 13 Jahren freigegeben, sind aber oftmals schon Grundschulkinder neugierig auf die vielfältigen Interaktionsmöglichkeiten und das kreative Potenzial der Plattform. Neben der Möglichkeit, Beiträge zu kommentieren, zu liken und zu teilen, bietet TikTok für das Erstellen eigener Videos Effekte wie Zeitlupe, Zeitraffer und Filter an und erlaubt Videos im Duett zu inszenieren (Stitches).

Genau diese thematische und kommunikative Bandbreite macht TikTok zur aktuell umstrittensten Plattform, wenn es um die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen geht. So sind risikobehaftete Challenges, problematische Inszenierungen von Körperidealen oder auch Fake News rund um den Ukraine-Krieg für jüngere Kinder schwer zu durchschauen.

Gleichzeitig ist die Sicherheit der eigenen Daten und Dateien eine Herausforderung, die im Zusammenhang mit Cybermobbing und Cybergrooming stehen kann. Und nicht zuletzt geht es immer wieder um die Frage, wie viel Zeit Kinder maximal auf der Plattform verbringen sollten.

Was heißt das nun für Familien? Zunächst geht es darum, die grundsätzliche Entscheidung zu treffen, ob man den Kindern den Zugang zu TikTok ermöglicht. Dafür haben wir bei SCHAU HIN! nochmal die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

In einem weiteren Schritt sollten die Profile gemeinsam mit den Kindern und so privat und sicher wie möglich eingerichtet werden. In begleitenden Gesprächen lässt sich aushandeln, was gelten soll, was „No Go´s“ sind und in welchem Umfang die Eltern einen Blick auf die Aktivitäten der Kinder haben. Hier kann der „begleiteter Modus“ eine Unterstützung sein.

Insgesamt wird über TikTok besonders deutlich, was Medienerziehung für Familien heute bedeutet – ein Balanceakt, der mit vielen Aushandlungen, Ecken und Kanten versehen ist, aber auch Chancen für Teilhabe und Kreativität bereithält. Dabei sollte der kommunikative Draht zwischen Eltern und Kindern einen sicheren Rahmen bieten.

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