Die Spielzeugbranche in Deutschland wird im Jahr 2023 einen Umsatzrückgang von 4 % verzeichnen. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemeldung des Zentralverbands des Deutschen Spielwarenhandels (ZVS), des Bundesverbands des Spielwarenhandels (BVS) und des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie (DVSI) hervor.
Als Gründe für den Rückgang werden die hohe Inflation und die Unsicherheiten bei den Verbrauchern genannt. Diese führen dazu, dass die Menschen weniger Geld für Spielzeug ausgeben.
Der Umsatzrückgang ist jedoch im Vergleich zu anderen Branchen relativ gering. So wird für das Gesamtjahr 2023 ein Umsatz von rund 5,26 Milliarden Euro erwartet. Das ist immer noch mehr als im Jahr 2020, als die Spielzeugbranche durch die Corona-Pandemie stark profitiert hatte.
Vertriebskanäle
Die Umsatzrückgänge sind in allen Vertriebskanälen zu verzeichnen. Am stärksten betroffen sind die Hypermärkte, die im Vergleich zum Vorjahr 15 % weniger Umsatz erzielen. Dies ist auf die außergewöhnlichen Umsatzsteigerungen während der Corona-Pandemie zurückzuführen, als die Verbraucher verstärkt in den Hypermärkten eingekauft haben.
Der Einzelhandel verzeichnet einen Umsatzrückgang von 3 %. Hier sind vor allem die Fachgeschäfte betroffen, die im Vergleich zum Vorjahr 5 % weniger Umsatz erzielen.
Lieferanten
Bei den Lieferanten ist nur Amigo mit einem Umsatzwachstum von 40 % positiv zu vermerken. Dies ist auf den ungebrochenen Trend der Pokémon Trading Cards zurückzuführen.
Alle anderen großen Lieferanten verzeichnen Umsatzrückgänge. Lego verliert 10 %, Mattel 12 %, Simba 14 % und Playmobil 16 %.
Kategorien
In drei Kategorien ist ein Umsatzwachstum zu verzeichnen:
- Action Figures: +4 %
- Games & Puzzles: +10 %
- Plüsch: +3 %
In den übrigen Kategorien ist ein Umsatzrückgang zu verzeichnen.
Trends
Die Trendthemen für das Jahr 2023 sind:
- Pokémon / Trading Card
- Disney
- Squishmallows
- Minecraft
- Lego City
- Disney Princess
- Eldrador
- X-Shot
Lizenzen gewinnen an Relevanz
Auch wenn das Lizenzgeschäft gerade etwas unter der Krise leidet, ist der Rückgang mit -2% deutlich schwächer ausgeprägt als bei den nicht lizensierten Spielwaren. Das führt dazu, dass der Umsatzanteil der Lizenzen in Deutschland weiter gewachsen ist: Mit 26% besteht
ein Allzeithoch mit dem vor Jahren niemand gerechnet hätte.
Allein die trendigen Lizenzthemen rund um Disney, die zahlreichen zusätzlichen Produkte ergänzend zu den Pokémon Trading Cards, das Preschool Thema Gabby‘s Dollhouse, Minecraft oder auch die Spielewelten zu Avatar, können jeweils mehrere Millionen € zusätzlichen Umsatz generieren.
Weihnachtseinkäufe
Auch in diesem Jahr ist damit zu rechnen, dass die Konsumenten ihre Weihnachtseinkäufe recht spät tätigen werden. Dies liegt vor allem an der hohen Inflation, die die Verbraucher zu Ausgabendisziplin zwingt.
Quelle: DVSI