Geschwisterkinder und Mediennutzung – immer nur Zank?

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„wie soll ich denn die Regeln für Medien in der Familie aufstellen, wenn die Kinder unterschiedlich alt sind?“, fragen Familien regelmäßig bei uns nach. Ein gutes Thema für den Oktober, denn bei kühlem Wetter und an Ferientagen nutzen unsere Kinder gerne wieder stärker digitale Medienangebote.

Immer dran denken: Jedes Kind hat seine ganz persönlichen Voraussetzungen für die Mediennutzung. Die wichtigste Leitlinie ist hier, nach dem Alter Ihrer Kinder zu schauen. Welche Fähigkeiten bringen sie für die Nutzung von Medien schon mit, welche entwickeln sich vielleicht erst später.

Als weitere Faustregel für Eltern gilt: Erleben Geschwister gemeinsame Medienzeit, ist das jüngste Kind die Orientierung, nach der Sie Ihre Entscheidungen ausrichten. Dies gilt zum einen für die Dauer der Mediennutzung sowie für die Art des Medienangebotes (Buch, Hörbuch/-spiel, Spiele digital/nicht digital, Fotos oder Filme/Serien).

Auch bei der Auswahl für den Medieninhalt greift die Regel.

Gewöhnlich kommen die jüngeren Geschwisterkinder in der Familie viel früher mit Medienangeboten in Kontakt als die Erstgeborenen. Situationen des Abwartens, der Vorfreude auf etwas Besonderes und ein Glücksgefühl, etwas Großartiges zu erleben, werden immer weniger bewusst erfahren.

Auch das Wissen darum „das darf ich, wenn ich größer/älter bin!“, geht Kindern oftmals verloren. Beobachten Sie am besten, was davon auch für Ihre Familie gilt.

Scheuen Sie sich nicht, unterschiedliche Regeln für jüngere und ältere Kinder aufzustellen, auch wenn es Ihre Kinder „ungerecht“ finden. Sie werden Ihren Kindern für viele Bereiche ihres Lebens, insbesondere aber für das Hineinwachsen in die Medienwelt, gute Voraussetzungen mitgeben.

Weitere Tipps:

  • Aufmerksam sein: Zeigt Ihr Kind Verhaltensauffälligkeiten, Überforderung oder Überreizungen? Jüngere Kinder verarbeiten Medieninhalte in einem anderen Tempo als ein älteres Kind. Geben Sie dafür Raum und Zeit und bleiben Sie ansprechbar für Fragen und Reaktionen.
  • Altersgerechte Inhalte: Damit Inhalte nicht ungefragt abgerufen werden können, sichern Sie die Geräte und Angebote entsprechend ab.
  • Qual der Wahl: Nicht alle sind zufrieden mit der Medienwahl? Jedes Kind hat einen Wunschtag, an dem seine Lieblingsmedien im Mittelpunkt stehen.
  • Quality Time: Für die Älteren regelmäßig individuelle Medienzeiten mit Ihnen gemeinsam ermöglichen.

Quelle Schauhin

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